Die Temu-Disruption: Eine Welle, die auch die B2B-Logistik verändert!
Die Temu-Disruption: Eine Welle, die auch die B2B-Logistik verändert!
Ich gebe es zu: Meine erste Bestellung bei Temu war ein Experiment – ich hatte mich darauf eingestellt, dass entweder gar nichts ankommt oder die Qualität unterirdisch ist. Überraschenderweise mussten die Einkäufe zwar erst ausgelüftet werden, aber die Qualität überzeugte insgesamt und auch die Lieferzeit von ca. 2 Wochen war irgendwie noch akzeptabel. Fazit: Erwartungen übertroffen.
Aber warum erzähle ich euch das?
Das enorme Wachstum der letzten 1,5 Jahre von Temu, ist nicht nur auf schicke Apps oder ein riesiges Sortiment zurückzuführen. Es ist die Umwälzung in der Lieferkette – direkt vom Hersteller zum Verbraucher, auch bekannt als „Factory-to-Consumer“ (F2C) –, die uns B2B-Entscheider aufhorchen lassen sollte.
Auch in unserem Sektor steigt die Nachfrage nach Agilität, Kosteneffizienz und Individualisierung. Die Erfolgsprinzipien von Temu & Co. könnten daher auch für B2B wegweisend sein: präzisere Steuerung der Produktionskapazitäten, genauere Bedarfsprognosen und eine effizientere Logistik, die Zwischenlager überflüssig macht und Direktlieferungen zum neuen Standard erhebt.
Temu’s Next Generation Manufacturing (NGM) nutzt Big Data, um Verbraucherwünsche zu analysieren und Herstellern mitzuteilen, was Überproduktion und Kosten reduziert.
Hier sind einige konkrete Ideen, welche von Temu’s Erfolgsfaktoren auch in eurem B2B-Unternehmen angegangen werden könnten:
Digitale Zwillinge einsetzen:
Benutzt digitale Zwillinge, um eure Produkte virtuell zu modellieren. So könnt ihr Kundenanpassungen in Echtzeit simulieren und optimieren, noch bevor ein physisches Produkt hergestellt wird. Ein solcher Ansatz kann die Effizienz der Make-to-Order-Produktion erheblich steigern und euch dabei helfen, besser auf Kundenbedürfnisse einzugehen.
Big Data zur Marktforschung nutzen:
Nutzt Big Data, um euer Kundenverständnis zu vertiefen und Markttrends zu erkennen. Sammelt Daten aus Verkäufen, Kundeninteraktionen und externen Quellen, um eure Angebote zu personalisieren, die Nachfrage zu prognostizieren und eure Strategien anzupassen. Dies unterstützt euch bei der Produktentwicklung, Preisgestaltung und Risikominimierung.
Partnerschaften mit Logistik-Start-ups erwägen:
Um das F2C-Modell anzunähern und Lieferzeiten zu verkürzen, könnte eine Zusammenarbeit mit innovativen Logistik-Start-ups, die auf schnelle, flexible Lieferkettenlösungen spezialisiert sind, von Vorteil sein.